Geschäftsreise nach Singapur!

75-Stunden-Ausflug in eine 15.000 Kilometer entfernte Arbeitsumgebung

Ich treffe den einheimischen Geschäftspartner gemeinsam mit einem Kollegen unseres Auftraggebers in einem weitläufigen, modernen Büro mit einem großen, dunklen Besprechungstisch und feudaler Sitzgelegenheit. Eine recht eindrucksvoller Verhandlungsort für jenes Sechs-Augen-Gespräch, welches den alleinigen Grund meiner Reise nach Singapur darstellt. Der Raum ist (notwendigerweise) klimatisiert und die Übertreibung mit dieser wunderbaren, technischen Errungenschaft hält sich angenehm in Grenzen. Wir sprechen über die vereinbarten Inhalte wobei mir auffällt, dass mein Gegenüber interessiert, lösungsorientiert und überaus zuvorkommend kommuniziert.

Vor und nach der Besprechung erfahre ich im Smalltalk interessante Details über das Leben in Singapur. Dass das Preisniveau sehr hoch ist habe ich am Vorabend beim Abendessen am eigenen Leibe verspürt. Die Preise für Versorgung, Mobilität und Wohnen liegen deutlich über dem, was wir Mitteleuropäer als teuer erachten. Wer in Singapur etwa mit einem eigenen Toyota Corolla von A nach B möchte, der muss rund 65.000 € hinblättern. Was meine Geschäftspartner und fünf Millionen weitere Menschen an ihrer Heimat schätzen, sind ein überdurchschnittlich gutes Sozialsystem, ganzjährig wohlige Klimabedingungen und die Stadt als Verkehrsdrehkreuz für ganz Südost-Asien.

Drimas auf den Straßen Singapurs auf dem Weg zum Kunden.

Die Stadt ist grün.

Aus meiner Sicht bestätigt sich das internationale Image der Metropole. Es ist sehr sauber, der Straßenverkehr ist – obwohl auf der falschen Seite – sehr diszipliniert, jeder nicht verbaute Quadratmeter Boden wird für die Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern, Rasen etc. genutzt. Die Stadt ist grün. Ein Transparent „Let´s make Singapur our garden“ lässt eine visionäre Auseinandersetzung mit der Thematik vermuten. Sicher könnte man hier interessante Reiseerfahrungen sammeln! Allerdings drängt die Zeit. Dankbar für meinen vollen Terminkalender mache ich mich per Taxi (das im Übrigen aus meiner Sicht günstiger ist als anderswo) nach ziemlich genau 24 Stunden Aufenthalt in Singapur wieder auf die Heimreise.

Flugzeug

Einer von vier Flügen im Zuge dieser Reise.

Was ich mir abseits der unter Verschwiegenheitspflicht fallenden Besprechungsergebnisse mitnehme? Das teils skurrile Verhalten von Menschen in 10.000 Metern Höhe! Vier Flüge in drei Tagen hatte es gebraucht um mich 30.000 km ans andere Ende der Welt und wieder zurück zu befördern – Turbulenzen inklusive! Dabei musste der Pilot gleich mehrmals auffordern, die Plätze jetzt wirklich nicht mehr zu verlassen. Einige Menschen scheinen offenbar auch inmitten ernster Gefahrensituation den starken Drang zu verspüren, noch eine letzte Notdurft zu verrichten.

Bestätigt hat sich folgende Hypothese: Wer dem Jetlag entkommen will, muss jede freie Minute nützen um sich zum Schlafen zu zwingen. Kein leichtes Unterfangen, wenn ein schreiendes Kind unter den Fluggästen einen immer wieder aus dem Schlaf reißt. Als Familienvater verstehe ich das Kind, solche Reisen sind bestimmt nicht angenehm. Ein wenig Schlaf ist dennoch essentiell, denn nach 75 Stunden Reisezeit erwartet mich bereits eine Stunde nach Ankunft in Ohlsdorf ein vor langer Zeit fixierter Kundentermin. Grund zum Jammern gibt es dennoch sicher nicht, denn bei DRIMAS lieben wir, was wir tun – jeden Tag aufs Neue!